Nach der selbst ausgerufenen „unbefristeten Bandpause“ meldeten sich die Toten Hosen bereits im September 2014 mit Konzertneuigkeiten zurück und kündigten wenige, ausgesuchte Shows für das Jahr 2015 an. Im Fokus: Die eigenen Stadionkonzerte in Zürich und Leipzig. Passend zur gleichnamigen neuen Bandbiografie von Philipp Oehmke wählte man „Am Anfang war der Lärm“ als Motto für die anstehenden Konzerte. Und es wurde laut! 50.000 Besucher in Zürich und 70.000 begeisterte Fans in Leipzig sorgten für einmalige Momente vor großer Kulisse. Dass es auch im Kleinen noch immer knallte, bewiesen die Jungs im gleichen Atemzug. So ließ man es sich nicht nehmen in Zürich und Leipzig nach den Stadionkonzerten schwitzig-enge Clubshows abzuliefern – angekündigt erst während des eigenen Auftritts auf großer Bühne.
Ebenfalls auf dem Tourplan: Rock am Ring, Rock im Park und das Nova Rock Festival in Österreich. Nachdem bekannt wurde, dass RaR nicht wie gewohnt am Nürburgring sondern am neuen Standort Mendig stattfinden würde, war klar: Nur eine Band konnte „Ihr Wohnzimmer“ eröffnen. Und so spielten die Hosen 2015 bereits zum achten Mal am Ring, auch ohne Nürburgring.
Angestachelt vom unglaublichen Zuschauerzuspruch, energiegeladenen Abenden und getragen von einer Welle der Euphorie, verlängerten die Toten Hosen kurzerhand ihre Pause von der Pause und sorgten für die eine oder andere Überraschung. So standen die Jungs erst beim Vereinsheim des S.V. Herbern als Hauptgewinn der 1Live Thekenmeisterschaft vor der Tür, nur um wenige Tage später in Jamel für große Augen zu sorgen. Dort unterstützten die Düsseldorfer Familie Lohmeyer bei ihrem Kampf gegen Rechts und traten beim antirassistischen Forstrock Open Air im Nazi-Dorf Jamel auf. Noch spontaner wurde es für die Jungs nur noch in ihrer Heimatstadt. Beim Besuch des 6. DTH Fanpokals am Flinger Broich schauten alle Hosen zum Kicken und Anfeuern tagsüber vorbei – nur um später für die rund 150 Hosenfans auf die provisorische Bühne zu steigen.